Holly Humberstone live in Hamburg 2024

Holly Humberstone live Hamburg 2024 Knust by Niko Schmuck Sounds & Books

Hamburg macht es möglich: „Best time ever“ für Holly Humberstone beim Konzert am 19.02.2024 im Knust

Text von Gérard Otremba, Fotos von Niko Schmuck

Ähnlich wie ihre Kollegin Dylan gehört auch Holly Humberstone zu den neuen, gehypten Hoffnungsträgern aus Großbritannien. Beide Jahrgang 1999, beide zielen mit ihrer Musik auf ein knapp jüngeres, zumeist weibliches Publikum. Bei ihrem ersten von vier Deutschland-Konzerten am 19.02.2024 im ausverkauften Hamburger Knust waren zwar ein paar männliche Besucher mehr zugegen als beim Dylan-Konzert vor knapp zwei Wochen im Mojo Club, doch waren auch bei Holly Humberstone die ersten Reihen fast ausschließlich von eher jüngeren Frauen besetzt.

Medium Build als Support

Im Vorprogramm von Holly Humberstone trat

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Nick Carpenter, aka Medium Build, mit einem Solo-Set auf, die bei allen Anwesenden (hoffentlich) noch lange nachhallen sollte. Die musikalische Performance des aus Alaska stammenden Songwriters war expressiv, seine Ausführungen zwischen den Songs die witzigsten, die ich jemals von einem Support gehört habe. Comedy, Satire, Kabarett, alles inklusive, ein Klasse-Nerd. Und gute Lieder hatte Medium Build auch auf Lager. Unterstützt von ihrer dreiköpfigen Band (Schlagzeug, Gitarre, Bass/Keyboard) ging es für Holly Humberstone dann um 22 Uhr mit dem Titeltrack des im Oktober veröffentlichten und  im heimatlichen UK bis auf Platz 5 der Charts gestiegenen Debütalbums „Paint My Bedroom Black“ los. Die auf Platte durchaus sehr an die Indie-Songwriterin Phoebe Bridgers erinnernden Songs erlebten live fast schone eine Art Rock-Metamorphose, gerieten wesentlich energetischer, lauter, uptemporeicher und noch wesentlich hymnischer.

Holly Humberstone zwischen Amy Macdonald und Alanis Morissette

Holly Humberstone hinterließ einen sympathisch-freundlichen Eindruck, bedankte sich vielmals fürs Kommen, verteilte handgemachte Luftherzen, sprach von einer „best time ever“ und zeigte, dass sie das Zeug zu einem Star hat. Ihre fluffig-eingängigen Melodien, von „Into Your Room“ über „Overkill“ und „Cocoon“ bis hin zum Smasher „Ghost Me“, bewegten sich live in Richtung Amy Macdonald, und manchmal hatte man den Eindruck, die zierliche wie hübsche Sängerin, Gitarristin und Songwriterin strebe danach, eine neue Alanis Morissette zu werden. Warum auch nicht? Zu gönnen wäre es ihr. Den BRIT-Pop-Rising-Star-Award hat sie schon in der Tasche, weitere wichtige Auszeichnungen werden mit Sicherheit folgen. Die 75 Minuten in Hamburg waren sehr kurzweilige, gefüllt mit einnehmender Musik. Es wird interessant sein, die Karriere und Entwicklung von Holly Humberstone weiter zu verfolgen. Demnächst live in Hamburg wohl mindestens in der Großen Freiheit 36 als kommende Location.   

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